Erwin Forderer – beruflicher Neustart aus gesundheitlichen Gründen

Vor wenigen Jahren stand meine berufliche Zukunft noch in den Sternen. Heute kann ich sagen, dass ich auf meiner jetzigen Stelle mindestens bis zur Rente vollauf beschäftigt sein werde.

Aufgrund einer schweren Erkrankung konnte ich damals meinen Beruf als Rettungsassistent nicht länger ausüben. In einem Artikel stieß ich auf das Weiterbildungsangebot der Uni Tübingen.

Die Rentenversicherung sagte mir die Kostenübernahme zu. Ich schloss die Zertifikatslinie GIS komplett und den Bereich Fernerkundung weitgehend ab und schnupperte bei den Geodaten-Modulen. Dank dieser Weiterbildung bin ich heute in der GIS-Systemadministration der Regionalleitstelle für die Landkreise Sigmaringen, Ravensburg und dem Bodenseekreis zuständig.

Im Gegensatz zu früher müssen heute Rettungsfahrzeuge spätestens 15 Minuten nach dem Eingang des Notrufes vor Ort sein. Meine Aufgabe ist es, diesen Anspruch zu erfüllt.

Außerdem müssen die Patienten, je nach Schwere der Erkrankung, mit dem dafür ausgestattet Fahrzeug in die entsprechende Schwerpunktklinik gebracht werden. Und dies innerhalb von einer Stunde, auch Golden Hour genannt. GIS ist mittlerweile mein täglich Brot.

Vor kurzem musste ich einen Layer für die Landesgartenschau in Überlingen entwickeln. Koordinaten der Attraktionen und mögliche Fahrtwege müssen für den Notfall registriert sein. Ständig müssen neue Daten, wie Wohngebiet, Straßen und Hausnummern aktualisiert werden.

Auf OpenStreetMap-Daten ist dabei nicht immer Verlass. Kürzlich waren in Wangen zwei Straßen vertauscht, ganz abgesehen von vielen Weilern und Höfen, die gar nicht erst auftauchen. Im Notfall ist das eine Gefahr für Leib und Leben.

Ein Foto von Erwin Forderer, Absolvent der Weiterbildung zum/zur Geodatenmanager/-in.

Erwin Forderer (58)
ist als Systemadministrator der Regionalleitstelle des Landkreises Ravensburg und des DRKs für die Landkreise Sigmaringen, Ravensburg und Bodenseekreis zuständig.